Anlässlich des vergangenen „Welt-Alzheimer-Tages“ berichtete die Deutsche Gesellschaft für Neurologie über die Vorteile vieler bekannter Impfungen gegen bakterielle und virale Infektionen auch, um das Risiko für eine Alzheimer-Erkrankung zu reduzieren. Ob also gegen Tetanus, gegen Gürtelrose, gegen Pneumokokken oder ob gegen die Grippe – wer sich impfen lässt, scheint gleichzeitig auch besser vor Alzheimer gewappnet zu sein.
Im Rahmen einer Studie wurden die gesammelten Informationen zahlreicher Patientendatenbanken näher unter die Lupe genommen. Hinsichtlich jeder der genannten Impfung der über 65-jährigen Patienten erfolgte jeweils eine Einteilung in zwei Gruppen. Die eine Gruppe umfasste die geimpften Studienteilnehmer und eine weitere die ungeimpften. Alle Teilnehmer waren zu Beginn der Studie nicht von einer Demenz betroffen. Ihr gesundheitlicher Zustand bezüglich Alzheimer wurde für die Dauer von acht Jahren beobachtet.
Bei der Auswertung zeigte sich, dass sich bei entsprechend geimpften Personen im Vergleich zu der jeweils nicht geimpften Personengruppe deutlich seltener eine Alzheimer-Erkrankung ausgebildet hatte. Durch die Impfungen gegen Tetanus, Pneumokokken & Co. konnte das Risiko für die Entstehung einer Alzheimer-Erkrankung somit nachweislich um bis zu 30 % herabgesetzt werden, so die Studienverantwortlichen.
Das Impfen könnte also eine wichtige Möglichkeit sein, um präventiv gegen Alzheimer vorzugehen. Für die Ausarbeitung entsprechender konkreter Empfehlungen sei es daher wichtig, weitere Studien zu diesem Thema durchzuführen. Die Betroffenheit von Alzheimer ist auch in Deutschland sehr hoch. Somit ist auch der Bedarf jeglicher Vorsorgemaßnahmen sehr bedeutend.
Harris, K. et al
The Impact of Routine Vaccinations on Alzheimer's Disease Risk in Persons 65 Years and Older: A Claims-Based Cohort Study using Propensity Score Matching.
J Alzheimers Dis
8/2023