Viele Grundlagen späterer Erkrankungen werden bereits vor und in der Schwangerschaft durch das Verhalten der Mutter gelegt. Dieser Zusammenhang ist seit Langem bekannt. Jetzt haben Wissenschaftler der Potsdamer Universität belegen können, dass auch das Ernährungsverhalten des Vaters einen maßgebenden Einfluss auf die spätere Gesundheit des Kindes hat.
In Form einer sogenannten „fetalen Programmierung“ können somit auch die Männer die Gesundheit ihrer Kinder mitprägen.
Im Rahmen einer Studie wurde untersucht, inwiefern sich eine unterschiedliche Ernährung bezüglich des Fett-, Zucker- und Eiweißgehaltes bei männlichen Ratten auf die Reifung und Qualität der Spermien und somit auf bestimmte gesundheitliche Parameter des Nachwuchses auswirken könnte.
Besonderes Augenmerk wurde darauf gelegt, ob die Rattenbabys eine größere Veranlagung für einen gestörten Glucosestoffwechsel oder für Diabetes zeigten. Es wurde der Frage nachgegangen, wie sich eine ungesunde Ernährungsweise auf die Entwicklung möglicher Ernährungskrankheiten des Nachwuchses auswirken könnte.
Im Ergebnis zeigte sich, dass eine Ernährung des Vaters, die einer Fastfood-reichen Ernährung ähnelte, beim Nachwuchs zu einem schwereren Körpergewicht und einer erhöhten Körpergröße direkt bei der Geburt führte. Der weibliche Nachwuchs schien zusätzlich unter schlechteren Glucosetoleranzwerten zu leiden. Messungen an Leber und Bauchspeicheldrüse der Babys führten ebenfalls zu der Schlussfolgerung, dass deren Gesundheit beeinträchtigt war im Vergleich zu solchen Kindern, deren Väter sich gesund ernährt hatten.
Ein wichtiger Hinweis, dass sich das Ernährungsverhalten nicht nur der Mutter, sondern auch des Vaters zum Zeitpunkt der Zeugung des Nachwuchses unmittelbar auf die Erbinformationen des Kindes auswirken, scheint damit erbracht.
Jian Li et al.
Folate treatment of pregnant rat dams abolishes metabolic effects in female offspring induced by a paternal pre-conception unhealthy diet
Diabetologia
8/2018; 61: 1862–1876.