Masern sind eine besonders ansteckende Krankheit, bei der sich nach Angaben der Ständigen Impfkommission 99 von 100 Menschen anstecken, sofern sie sich in einem Raum mit einer an Masern erkrankten Person aufhalten.
Das Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Masern aussterben zu lassen, greift in einigen Ländern, wo eine entsprechende Impfplicht besteht; dazu zählen zum Beispiel Staaten Nord- und Südamerikas. Deutschland jedoch geriet in den vergangenen Monaten in negative Schlagzeilen, weil laut Erfassung des Berliner Robert-Koch-Institutes bereits in diesem Jahr von über 1.070 gemeldeten Masern-Neuerkrankungen berichtet werden konnte. Während viele Länder das Infektionsrisiko der Masern eindämmen, indem der Eintritt in die Schule nicht ohne Nachweis einer Masern-Impfung möglich ist, besteht hierzulande keine Impfpflicht.
Bei den Masern handelt es sich um eine Infektionserkrankung, die durch das Masernvirus (Morbillivirus) verursacht wird. Sie zählt neben den Infektionserkrankungen wie Mumps oder Windpocken zu den typischen Kinderkrankheiten. Interessanterweise sind es aber nicht nur die Kinder, die an Masern erkranken: 50 % der diesjährigen Neuerkrankungen weisen ein Lebensalter von über 20 Jahren aus.
Die Erkrankung ist weltweit verbreitet. Vor allem in Entwicklungsländern ist tritt sie häufiger auf. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion (aerogen) oder durch Kontakt zu infektiösem Material wie Sekret aus der Nase. Die Inkubationszeit (die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung) beträgt in der Regel bis zu zehn Tagen.
Die Dauer der Ansteckungsfähigkeit reicht von fünf Tagen vor Ausbilden des Exanthems bis zu vier Tagen nach Erscheinen des Exanthems. Man kann die Erkrankung in vier Phasen einteilen:
- Inkubationszeit